
NRW beim Krippenausbau: Es bleiben Lücken
Im Anschluss an die Krippenkonferenz am 30.8. auf Einladung von Familienministerin Ute Schäfer erklärte für den Städtetag Nordrhein-Westfalen dessen Geschäftsführer Dr. Stephan Articus:
"Die Städte in NRW sind nach wie vor mit Hochdruck dabei, den Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren voranzubringen. Und dennoch: Bis zum Inkrafttreten des Rechtsanspruches auf Betreuung für die ein- und zweijährigen Kinder im August nächsten Jahres steht immer noch ein gewaltiger Kraftakt bevor, um die noch notwendigen Plätze zu schaffen. Bereits heute bestehen gravierende Zweifel, dass dies überall gelingen wird.
Auch wenn das Land eine durchschnittliche Versorgungsquote von 32 Prozent für das nächste Kindergartenjahr anstrebt, reicht dies in vielen großen Städten bei weitem nicht aus. Der Bedarf liegt dort häufig viel höher, zum Teil über 40 Prozent. Deshalb werden Lücken zwischen dem konkreten Bedarf der Eltern und dem verfügbaren Angebot bleiben.
In der heutigen Krippenkonferenz wurde darüber gesprochen, wie diese Lücke möglichst verringert werden kann. Es ist richtig und notwendig, die bestehenden Betreuungsangebote darauf zu überprüfen, wie weit sie ausgelastet sind. Wenn Plätze als Ganztagsplätze angeboten werden, sollten sie auch ganztägig von Kindern genutzt werden. Wenn für Kinder nur eine Teilzeit-Betreuung gewünscht wird, ist es naheliegend, dass sich Kinder auch einen Ganztagsplatz teilen. Es ist richtig, die Tagespflege weiter zu stärken und auch neue Maßnahmen auszuprobieren – bis hin zum verstärkten Ausbau betrieblicher Betreuungsangebote.
Der Städtetag NRW unterstützt Maßnahmen zur Gewinnung von Erzieherinnen- und Erziehern, die nach wie vor noch nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Und es ist dringend notwendig, dass endlich die Ausgleichszahlungen vom Land an die Kommunen fließen, die infolge der Landtagsauflösung noch nicht im Landtag verabschiedet werden konnten."